Das untere Sprunggelenk (USG) wird in zwei Anteile, den vorderen (Articulatio talotarsalis) und den hinteren (Articulatio talocalcanearis), unterteilt. Zusammen mit dem oberen Sprunggelenk (OSG) bildet es als funktionelle Einheit die bewegliche Gelenk-Verbindung zwischen Unterschenkel und Fuß.
Das untere Sprunggelenk ist komplexer aufgebaut als das obere. So verbindet es die Gelenkflächen dreier Fußknochen: die des Sprungbeins (Talus) oben, des Fersenbeins (Calcaneus) unten sowie des vorne daran anliegenden Kahnbeins (Os naviculare). Durch die Gelenkkapsel erfolgt eine Aufteilung in die Gelenkhöhlen bzw. Kammern. Das USG besteht demnach aus zwei Teilgelenken, dem vorderen unteren Sprunggelenk (Articulatio talonavicularis) und dem hinteren unteren Sprunggelenk (Articulatio subtalaris). Teilweise wird auch das vordere äußere Gelenk zwischen Fersenbein und Würfelbein dem unteren Sprunggelenkkomplex funktionell mit zugeordnet. Gestärkt wird die Einheit des unteren Sprunggelenks durch mehrere Bänder, etwa dem Ligamentum talocalcaneum, dem Ligamentum talocalcaneum mediale und dem Ligamentum talocalcaneum posterius.
Mit seiner Komplexität im Aufbau lässt es folgende Bewegungen zu:
Das untere Sprunggelenk ist im Vergleich zum oberen Sprunggelenk aufgrund der festen Bandstrukturen weniger anfällig für Verletzungen, aber auch häufig von Krankheiten betroffen. Trotzdem kann es auch hier zu einem Gelenkerguss oder Bandverletzungen kommen.
Ein Knorpelverschleiß im USG (Sprunggelenksarthrose) ist nur sehr selten altersbedingt; vorrangig ist er die Folge einer Verletzung (Trauma) der Bänder oder eines Bruchs (Fraktur). Diese Form der Arthrose ist für die Patienten dabei mit Schmerzen verbunden. Je nach Schweregrad der Arthrose kann eine konservative und/oder eine operative Behandlung Linderung der Beschwerden verschaffen. Häufiger als die o.g. Verletzungsfolgen sind aber Krankheiten (Polyarthritis) und insbesondere die mechanischen Auswirkungen der Gelenküberlastung durch Fehlstellungen (Knick-Senk-Fuß / Hohlfuß).