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Arthrodese

Schmatische Darstellung des Oberen SprunggelenksAls Arthrodese bezeichnet man eine Operation zur Gelenkversteifung, damit das Gelenk nicht mehr bewegt werden kann. Dabei verbindet man die Knochen mit Schrauben, Drähten und Platten — sie wachsen zusammen. Die natürliche Gelenkfunktion wird mit der Versteifung aufgehoben. Der Vorgang lässt sich nicht mehr rückgängig machen.

Es gibt verschiedene Gründe, aus denen eine Arthrodese vorgenommen wird:

Üblicherweise kommt es zu diesem operativen Eingriff am Sprunggelenk oder an den Fußgelenken, wie dem unteren Sprunggelenk (USG), dem oberen Sprunggelenk (OSG), den Rückfuß- bzw. Fußwurzelgelenken oder den Zehengelenken (z. B. Hallux rigidus). Arthrodesen an Hüft- oder Kniegelenken werden heutzutage kaum noch durchgeführt. Bei schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wird manchmal eine Double- oder eine Triple-Arthrodese in Betracht gezogen. Bei der Double-Arthrodese werden gleich zwei Gelenke versteift, bei der Triple-Arthrodese sind sogar drei Gelenke einbezogen.

Die Vorteile einer Gelenkversteifung

Die Arthrodese gilt als eine sichere Behandlung. Durch diese kann die Beseitigung von Schmerzen erzielt werden, die zum Beispiel bei Arthrose (Gelenkverschleiß) durch den Abrieb des Gelenkknorpels entstehen. Auch ist durch das Verfahren sowohl die Korrektur einer Fehlstellung als auch die Aufhebung der Gelenkinstabilität möglich. Sind die Heilung und das Zusammenwachsen der Knochen abgeschlossen, kann das betroffene Gelenk des Patienten wieder normal belastet werden.

Arthrodese in der Kritik

Mit der Arthrodese wird die Beweglichkeit des Gelenks vollständig aufgehoben. Versteift man beispielsweise das obere Sprunggelenk wegen Sprunggelenksarthrose, müssen die umliegenden Gelenke im Fuß die Bewegungsunfähigkeit ausgleichen. Aus dieser Überbelastung kann innerhalb eines Jahrzehnts bereits eine sogenannte Anschlussarthrose im unteren Sprunggelenk oder in den Fußwurzelgelenken entstehen.
Auch wird mit einer operativen Versteifung des Fußes das Gangbild des Patienten verändert, das Gehen wird anstrengender. Im Gegensatz zur Arthrodese erzielt das Einsetzen einer Prothese (also eines künstlichen Sprunggelenks) in einer Sprunggelenk-OP ein gangerhaltendes Ergebnis ohne derartige Funktionseinschränkungen.

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