Methodik
Nach Auswertung von 200 konventionell eingebrachten OSG-Prothesen wurde bei 100 weiteren Endoprothesen der operative Zugang schrittweise reduziert und die neue OP-Technik entwickelt.
In den Jahren 2007 und 2008 konnten jeweilig von 200 OSG-Prothesenoperationen 18 % für diese neue „Schlüssellochtechnik“ ausgewählt und erfolgreich durchgeführt werden.
Bei dieser Minimal-Invasiven Chirurgie (MIC-TEP) konnte der Hautschnitt auf 5-6 cm und damit um 2/3 gegenüber dem herkömmlichen Zugang reduziert werden. Während der Operation konnten zur Weichteilschonung u.a. folgende Kriterien berücksichtigt werden:
Die Strecksehnen wurden komplett in ihren Sehnenscheiden (Führungsschiene der Sehne) belassen und es wurden keine starren „Halte-Instrumente“ oder „Wund-Spreizer“ eingesetzt. Der OP-Bereich wurde in sogenannter „wandernder Fenstertechnik“ unter konsequenter Schonung der Knochenhaut dargestellt. Die speziell adaptierten Führungsinstrumente und entwickelten Ziellehren wurden so navigiert, dass keine weiteren Hautschnitte notwendig waren. Die TEP konnte in zementfreier Press-Fit-Implantationstechnik durch den Mini-Hautschnitt mit entsprechend entwickelten Instrumenten eingesetzt werden. Anschließend erfolgte ein vierschichtiger Wundverschluss und funktionelle Nachbehandlung.
Ergebnisse
Alle MIC-TEP-Implantationen konnten erfolgreich durchgeführt werden. Ein „Umsteigen“ auf die konventionelle OP-Technik war in keinem Fall erforderlich. Es wurden nicht mehr Zusatzprozeduren als bei der offenen Technik durchgeführt und die Gesamt-OP-Zeit war nicht verlängert.
Bei keinem Patienten gab es Wundheilungsstörungen oder Infektionen (eitrige Entzündungen) und damit signifikant geringere Probleme als bei der konventionellen Technik. Daher konnte schon frühzeitig mit der Krankengymnastik und Mobilisierung begonnen und die Patienten ab dem 5. Tag entlassen werden.
Die MIC-TEP zeigten in der Nachuntersuchung eine korrekte Prothesen-Position in der Knöchelgabel, bei einem physiologischen Slope und einer normalen sagittalen Domzentrierung mit OSG-Stabilität ohne Tilt d.h. die präzise Ausrichtung und Balancierung war im Vergleich zur offenen Technik nicht reduziert. Es wurden keine relevanten periartikulären Ossifikationen, Lysen, Saumbildungen oder Lockerungen beobachtet.
Die Patienten waren mit dem kosmetischen Resultat sehr zufrieden, erreichten eine gute Beweglichkeit von im Mittel 47° und sehr gute klinische Ergebnisse.